SonicWall-Nutzer stehen aktuell unter Druck.
Mehrere bekannte Sicherheitsvorfälle – unter anderem ein Datenleck bei Cloud-Backups und gravierende Schwachstellen in SSL-VPN und SMA-Appliances – zwingen viele IT-Abteilungen zum Handeln. Wer seine Netzwerksicherheit ernst nimmt, prüft jetzt Alternativen.
Eine der beliebtesten und sichersten Optionen: Migration von SonicWall zu OPNsense – einer modernen, Open-Source-basierten Firewall-Plattform, die Stabilität, Transparenz und volle Kontrolle über die eigene Infrastruktur bietet.
In diesem Blogbeitrag zeigen wir, wie IT-Administratoren den Umstieg strukturiert, sicher und ohne unnötige Downtime planen und durchführen.
Warum eine Migration von SonicWall auf OPNsense sinnvoll ist
SonicWall war lange ein verlässlicher Partner im Bereich Netzwerksicherheit. Doch die jüngsten Sicherheitslücken, kompromittierten Cloud-Daten und fortgesetzten Angriffskampagnen (u.a. auf SSL-VPNs und SMA-Geräte) haben Vertrauen gekostet.
Unternehmen stehen nun vor der Frage: Patchen oder wechseln?
Mit OPNsense bietet sich eine Lösung, die:
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vollständig transparente Open-Source-Technologie nutzt,
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keine versteckten Cloud-Abhängigkeiten besitzt,
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regelmäßige Sicherheitsupdates liefert,
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und sich auf nahezu jeder Hardware betreiben lässt.
Besonders wichtig: Konfigurationen und Backups liegen ausschließlich in Ihrer Kontrolle – kein externer Cloud-Dienst, kein Vendor-Lock-in.
Vorbereitung: Analyse und Planung der Migration
Bevor die eigentliche Umstellung beginnt, steht die Bestandsaufnahme:
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Inventarisieren Sie Ihre SonicWall-Konfiguration:
VLANs, Zonen, NAT-Regeln, VPN-Verbindungen, Benutzer, DHCP-Optionen und Service-Objekte. -
Sicherheitsmaßnahmen sofort umsetzen:
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Deaktivieren Sie SonicWall-Cloud-Backups.
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Ändern Sie alle Administrator- und VPN-Passwörter.
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Prüfen Sie auf verdächtige Logins im SSL-VPN-Portal.
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Zielarchitektur definieren:
Möchten Sie eine 1:1-Migration oder eine Neuorganisation Ihrer Netzsegmente (z. B. Zero-Trust-Ansatz, VLAN-Isolation, HA-Cluster)?
Tipp: Nutzen Sie die Migration als Gelegenheit, Ihre Netzwerkstruktur zu modernisieren – etwa durch Segmentierung, neue VPN-Topologien oder IDS/IPS-Integration
Schritt 1: Hardware und Basisinstallation von OPNsense
Wählen Sie performante Hardware mit Intel-Netzwerkkarten (igb/ix) aktivem AES-NI-Support.
Installieren Sie die aktuelle OPNsense-Version, richten Sie Admin-Zugänge mit Zwei-Faktor-Authentifizierung (TOTP) und sichern Sie die Weboberfläche nur über interne Netze oder VPN-Zugänge ab.
EDNT berät Sie bei der Auswahl der geeigneten Hardware.
Schritt 2: Netzwerk-Interfaces und VLANs anlegen
Legen Sie WAN-, LAN- und VLAN-Interfaces an.
Verwenden Sie Aliase für IP-Gruppen, um Regeln übersichtlicher zu gestalten.
Richten Sie DHCPv4/v6-Dienste pro VLAN ein.
Prüfen Sie DNS-Auflösung und Gateway-Konnektivität.
Schritt 3: Firewall-Regeln und NAT migrieren
Übernehmen Sie keine alten „Allow Any“-Regeln!
Starten Sie stattdessen mit einer strikten Default-Deny-Policy und erlauben Sie nur bekannte Kommunikationsbeziehungen.
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Definieren Sie NAT-Regeln gezielt (Port-Weiterleitungen, Outbound-NAT).
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Deaktivieren Sie Reflexions-NATs, sofern nicht zwingend erforderlich.
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Nutzen Sie die OPNsense-Aliases für granulare Sicherheitsregeln.
Schritt 4: VPN-Verbindungen umstellen (IPsec, WireGuard, OpenVPN)
Site-to-Site VPN
Richten Sie IPsec-Tunnel mit neuen PSKs oder Zertifikaten ein.
Route-based IPsec (VTI) ist die moderne und empfohlene Variante.
Remote Access VPN
Ersetzen Sie SonicWall-SSL-VPNs durch WireGuard oder OpenVPN.
Diese Protokolle sind sicherer, performanter und nativ in OPNsense integriert.
Aktivieren Sie MFA für alle Benutzer und testen Sie den Zugriff mit Pilotgruppen.
Schritt 5: Sicherheits-Features aktivieren
OPNsense bietet zahlreiche Sicherheitsmodule, die Ihre Netzwerke zusätzlich absichern:
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Suricata IDS/IPS – erkennt und blockiert Angriffe in Echtzeit.
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Geo-IP-Blocking – sperrt Verbindungen aus bestimmten Regionen.
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DNS-Filterung – schützt Benutzer vor schädlichen Domains.
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Reporting & Monitoring – bietet Transparenz über Netzwerkaktivitäten.
Starten Sie zunächst im Alert-Only-Modus, um Fehlalarme zu vermeiden, und aktivieren Sie Blockierungen schrittweise.
Schritt 6: Logging, Monitoring und Backups einrichten
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Senden Sie Logs an zentrale Systeme (Graylog, ELK, SIEM).
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Aktivieren Sie Alarme bei Administrator-Logins, VPN-Fehlern oder Regeländerungen.
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Erstellen Sie automatisierte, verschlüsselte Backups – lokal oder On-Premises.
Schritt 7: Test & Go-Live
Bevor Sie die SonicWall endgültig ablösen:
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Führen Sie Funktionstests durch (DNS, AD, ERP, VoIP, Mail).
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Planen Sie ein Wartungsfenster (z. B. Freitagabend).
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Erstellen Sie einen Rollback-Plan – falls Sie kurzfristig zurückwechseln müssen.
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Beobachten Sie in den ersten Tagen aktiv Logs, Verbindungen und VPN-Sessions.
Nach erfolgreicher Umstellung:
SonicWall-Geräte sicher löschen, Werksreset durchführen, Zertifikate widerrufen.
Vorteile der OPNsense Firewall auf einen Blick
- Open Source & transparent – keine versteckten Hintertüren
- Hohe Sicherheit dank aktiver Community und regelmäßiger Updates
- Flexibel & skalierbar – von KMU bis Enterprise
- Integrierte Features wie IDS/IPS, Geo-Blocking, VPN, Webfilter
- Kompatibel mit nahezu jeder Hardwareplattform
- Unabhängig von proprietären Cloud-Diensten
Fazit: OPNsense als sichere SonicWall-Alternative
Die Migration von SonicWall zu OPNsense ist kein Schnellschuss – aber ein lohnender Schritt zu mehr digitaler Souveränität und Sicherheit.
Durch offene Standards, regelmäßige Updates und volle Kontrolle über Ihre Firewall-Konfiguration erhalten Sie eine nachhaltige Sicherheitsarchitektur, die Sie langfristig unabhängig macht.
EDNT IT-Services GmbH – Ihr Partner für Firewall-Migrationen
Die EDNT IT-Services GmbH ist seit über 40 Jahren auf IT-Sicherheit, Netzwerkinfrastruktur und Open-Source-Lösungen spezialisiert.
Als erfahrener OPNsense-Integrationspartner begleiten wir Unternehmen bei:
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der Analyse und Planung ihrer SonicWall-Ablösung,
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der technischen Umsetzung und Migration auf OPNsense,
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VPN-Designs, Cluster-Setups, IDS/IPS-Tuning
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und dem sicheren Go-Live mit minimaler Downtime.
Kontaktieren Sie uns, wenn Sie von SonicWall auf OPNsense migrieren möchten – wir sorgen für eine reibungslose, sichere und dokumentierte Umstellung.